Die ketogene Diät hat in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Vielen ist diese Diät zur Gewichtsreduktion bekannt. Aber die wenigsten wissen, dass diese bereits bei einigen Krankheiten als Therapieform eingesetzt wird.
Bei dieser Form der Ernährung wird die Aufnahme von Kohlenhydraten auf ein Minimum reduziert und durch Fette und Proteine ersetzt. Durch die verminderte Kohlenhydratzufuhr wird der Körper in einen Stoffwechselzustand gebracht, der sich Ketose nennt. Dieser Zustand entsteht, wenn durch den Stopp der Zufuhr von Kohlenhydraten und damit Glucose, die Glykogenspeicher in der Muskulatur und Leber abgebaut sind.
Sobald das Glykogen verbraucht ist, sinkt der Blutzuckerspiegel und Glukagon, ein Hormon, das den Fettabbau fördert, steigt an. Diesen Stoffwechselzustand nennt man dann die Ketose.
Ketone können durch ihre Wasserlöslichkeit sogar die Blut-Hirn-Schranke des Gehirns überwinden und so Energie liefern.
Wie lange es dauert, bis der Körper nach einer Umstellung in die Ketose kommt, ist unterschiedlich. Erfahrungsberichte reichen von wenigen Tagen, bis hin zu mehreren Wochen.
Weniger bekannt über die ketogene Ernährung ist die Tatsache, dass sie bereits als anerkannte Therapieform für einige neurologische Erkrankungen gilt.
Seit Jahrzehnten wird sie beispielsweise erfolgreich bei pharmakoresistenten Epilepsien im Kindesalter angewandt und bei seltenen Stoffwechselstörungen des Gehirns (Glukosetransporter(GLUT1)-Defekt, Pyruvatdehydrogenase-Mangel) gilt sie sogar als Therapie der Wahl.
Inzwischen wird ein positiver Einfluss der Ketose auch bei anderen Krankheiten, wie Akne, Alzheimer, kardiovaskuläre Erkrankungen, Parkinson, das polyzystische Ovarialsyndrom und Krebserkrankungen vermutet und untersucht.
Diese positiven Effekte entstehen, soweit man weiß, durch die geringere Zuckerzufuhr, welche auch die die systemische Insulinsensitivität verbessert. Insulinresistenzen werden gemindert und der Blutzucker bleibt stabil. Denn zu viele Kohlenhydrate können zu einer Resistenz gegen Insulin führen. Das sorgt dafür, dass der Körper vermehrt Fett einlagert, und beeinträchtigt sogar die kognitiven Fähigkeiten.
Im Falle von Alzheimer haben Wissenschaftler bereits den Zusammenhang zwischen dem Insulinstoffwechsel und der neurodegenerativen Erkrankung herstellen können. Alzheimer wird von Wissenschaftlern inzwischen auch als „Typ-3-Diabetes“ bezeichnet.
Darüber hinaus wird die Ketose als Power-Treibstoff bezeichnet. Das Keton 3-Hydroxybutyrat beeinflusst nämlich die ATP-Produktion in den Mitochondrien. Und diese ist Zuständig für unsere Energie.
Die Ketose erfreut sich also zurecht großer Beliebtheit und kann viele positive Effekte mit sich bringen.
Aktuell kommen vermehrt Nahrungsergänzungsmittel Produkte zur externen Zufuhr exogener Ketone auf den Markt. Diese können unterstützend wirken und den Körper in den Zustand der Ketose bringen bzw. halten, auch wenn keine vollständige Umstellung der Ernährung erfolgt (Bei Interesse an den Produkten, gerne an info@dgname.de wenden).
Ob die ketogene Ernährung dennoch für jeden Einzelnen sinnvoll ist, hängt von vielen Faktoren ab. Beispielsweise Fitnessroutine- und Ziel, Alter, Geschlecht, aktueller mentaler Zustand, Stresslevel und natürlich auch das persönliche Empfinden.
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