„Unsere geerbten Gene bestimmen uns!“

Wie oft haben Sie diesen Satz schon gehört? Bereits im Biologieunterricht der Schule wird Schülern Darwins Vererbungstherorie gelehrt. Seit der Entschlüsselung des vollständigen humanen Genoms wissen wir aber, dass viele erhoffte Antworten weiter offen bleiben. 

Die frühere Annahme, dass wir willkürlich unseren Genen ausgeliefert sind und uns eine genetisch vorprogrammierte Erkrankung ohne jede Vorwarnung während des Lebens trifft, wir aufgrund unserer geerbten Gene nichts daran ändern können, ist nun dank der Wissenschaft der Epigenetik so gut wie widerlegt. 

Die Wissenschaft der Epigenetik liefert uns eindeutige neue Erkenntnisse und gibt uns neue Hinweise auf mögliche Ursachen von Erkrankungen.

Die epigenetische Forschung zeigt ganz klar: Wir sind unseren Genen, die wir vererbt bekommen haben, glücklicherweise nicht willkürlich ausgeliefert.

Es gibt zweifelsohne einige erbliche Erkrankungen, die auf einen typischen Gendefekt zurückzuführen sind, wie beispielsweise Mukoviszidose oder die Chorea-Huntington Krankheit. 

Doch die chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzleiden, chronische Müdigkeit, Depressionen oder gar Krebs, die rasant in unsere Gesellschaft an Häufigkeit zunehmen, sind nicht auf einen einzelnen Gendefekt zurückzuführen. Hierfür sind komplexe fehlerhafte Interaktionen in unserem Körper verantwortlich. Die Wissenschaftler der Epigenetik sehen Hinweise auf möglichen Krankheitsursachen in Veränderung der epigenetischen Prozesse und somit der Genaktivität einzelner Genabschnitte. 

Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass Umwelteinflüsse, wie Ernährung, Lebenserfahrungen, Stress und sogar unsere Gefühle in der Lage sind unsere Genaktivität zu verändern und somit das Ablesen unserer Gene zu beeinflussen. 

Es gibt epigenetische Kontrollmechanismen, die festlegen was von einem Gen abgelesen wird bzw. lesbar gemacht wird. Hierfür sind bestimmte Einstellknöpfe im Körper zuständig, die zum Beispiel durch Signale aus der Umwelt an- und ausgeschaltet werden können.  Aus einem einzelnen Gen unserer DNA können mittels mehrerer Einstellknöpfe mehr als 2000 unterschiedliche Informationen kodiert werden 

(Schmucker et al. 2000).

Viele der Epigenetik-Wissenschaftler sind sich einig, dass einige dieser Genaktivitätsveränderungen, die während unseres Lebens stattfinden und teils durch unsere Umwelt beeinflusst werden, in unserem Körperzellen gespeichert und sogar an unsere Nachkommen weitergegeben werden können. 

(Cloud 2010). 

Ein wichtiges Enzym unserer Zellen ist die sogenannte Telomerase. Wenn die Telomerase-Aktivität in unseren Zellen vorhanden ist, steigt die Reproduzierbarkeit unserer Stammzellen und fördert unsere Gesundheit. Es zeigt sich das Lebenserfahrungen unsere Telomerase-Aktivität hemmen oder steigern können. Chronischer Stress, falsche Ernährung oder gar Mangel an Liebe oder sozialem Umfeld, blockiert die Telomerase Aktivität.

Die Telomerase-Aktivität ist durch unseren Geist und von unserer Programmierung, die wir vor allem in unseren Kinderjahren erfahren haben, beeinflussbar. In einer Studie aus Kanada zeigt sich, dass Meditation die Telomerase-Aktivität steigerte 

(Carlson et al 2014).

Und was wollen wir Ihnen mit diesem Artikel näherbringen? Die epigentische Forschung zeigt es uns schwarz auf weiß: die vererbten Gene haben nur solange Macht über uns, solange wir immer noch glauben keinen Einfluss nehmen zu können. 

Glücklicherweise sind wir nicht willkürlich all unseren vererbten Genen ausgeliefert. Wir können einen sehr großen eigenen Beitrag für unsere Gesundheit leisten und das Ablesen unserer Gene zu unseren Gunsten mitbeeinflussen. 

Der Schlüssel für Prävention und Heilung chronischer Erkrankungen liegt somit in einer allumfassenden und ganzheitlichen Therapie!

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